Tiere
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Die Fauna des nördlichen Velebits ist ausgesprochen interessant und vielfältig. Hier leben auf einem relativ kleinen Gebiet viele verschiedene Tierarten. Der Park ist auch reich an zahlreichen endemischen Arten, die nur für dieses Gebiet charakteristisch sind.
Die öffentliche Einrichtung Nationalpark Nördlicher Velebit organisiert und regt seit ihrer Gründung unterschiedliche wissenschaftliche Untersuchungen an, deren Ziel es ist, möglichst viele Informationen über die im Park lebenden Arten zu erfassen. Dabei wird auch mit wissenschaftlichen und fachlichen Institutionen, Berufsverbänden und Einzelpersonen zusammen gearbeitet.
Über die im Park lebenden Wirbellosen gibt es immer noch relativ wenig Informationen und ihre Erforschung steht erst am Anfang.
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Von den Wirbeltieren sind bisher im Nationalpark 6 Amphibien-, 16 Reptilien- und etwa einhundert Vogelarten sowie rund vierzig Säugetiere erfasst worden. Viele von ihnen sind entweder streng oder durch das Naturschutzgesetz geschützt und zahlreiche Arten sind auch in der Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet.
Es muss auch betont werden, dass die großen erhaltenen Waldkomplexe ein geeignetes Habitat für drei große Raubtierarten sind – Bären (Ursus arctos), Wölfe (Canis lupus) und Luchse (Lynx lynx) und ihre Anwesenheit in diesem Gebiet ist ein Zeichen dafür, dass sich das Ökosystem in einem guten Zustand befindet.
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In der Vergangenheit wurden die Wirbellosen im Nationalpark Nördlicher Velebit nur selten und unsystematisch erforscht. Mit jeder neuen Forschungsarbeit erhält man jedoch neue Erkenntnisse über ihren Reichtum. Im Gebiet des Nationalparks Nördlicher Velebit wurden bisher etwa sechzig Spinnen-, dreißig Käfer- sowie rund einhundert Tag- und sechzig Nachtfalterarten erfasst.
Besonders interessant ist die unterirdische Fauna, die bei jeder Forschungstätigkeit neue Arten hervorbringt, von denen es sich bei vielen um Endemite handelt. In den letzten Jahren wurden auch einige für die Wissenschaft neue Arten entdeckt. Im Rahmen von biospeläologischen Untersuchungen etwa 20 speläologischer Objekte wurden mehr als 30 unterirdische Arten aus verschiedenen Gruppen (Insekten, Schnecken, Schalentiere, Tausendfüßer, Pseudoskorpione, Krebse, Vielborster und Blutegel) entdeckt. Alle sind streng geschützt, und bei fast der Hälfte davon handelt es sich um endemische Arten des engeren oder weiteren Gebietes.
Velebiter Blutegel (Croatobranchus mestrovi)
Der Velebiter Blutegel, eine endemische Art des nördlichen Velebits, wurde 1992 im Karstschlot Lukina jama entdeckt und gehört zu den bedeutendsten faunistischen Entdeckungen des Parks. Er ist vollkommen an das Leben unter der Erde angepasst und wurde bisher nur in vier tiefen Karstschloten im Park gefunden, vorwiegend in Tiefen von mehr als 500 m. Meistens halten sie sich auf Felsen mit kleinen Wasserläufen oder in Hohlräumen mit fließendem Wasser auf. Der Körper des Blutegels ist flach, etwa 25-45 mm lang und rund 10 mm breit. Sie haben zehn Paar seitliche kiemenähnliche Fortsätze, die für diese Art eigentümlich sind. Man geht davon aus, dass sie mit der Sauerstoffversorgung verbunden sind. Der Blutegel ist milchweiß bis gelblich,
hat keine Augen und ist doppelgeschlechtlich. Auf der Vorderseite hat er einen kleineren und auf der Rückseite einen größeren Saugnapf. Er hält sich sehr oft mit dem hinteren Saugnapf an einem Stein fest und ist mit dem vorderen zum Wasserstrom hin gewendet, und windet sich, als ob er etwas fangen würde. Über seine Lebensweise weiß man immer noch sehr wenig.
Eine der zahlreichsten Tierarten im Velebit sind die Tagfalter. Man kann sie überall sehen – auf Wiesen, Steinen und in Wäldern, und im Park wurden bisher mehr als hundert Arten erfasst. Einige der interessantesten im Park lebenden Arten sind der Apollofalter (Parnassius apollo), der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne), der Alexis-Bläuling (Glaucopsyche alexis), der Fetthennen-Bläuling (Scoltandites orion), der Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe), der Osterluzeifalter (Zerynthia polyxena) und Andere.
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Apollofalter (Parnassius apollo)
Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter, einer der schönsten Tagfalter in Kroatien. Diese Schmetterlingsart lebt auf sehr beschränkten kleinen Räumen, Gebirgswiesen und felsigen Gebirgshabitaten in einer Höhe von 1000 bis 2000 m. Das einzigartige Merkmal dieser Schmetterlingsart sind Flecken in Form von roten Ringen mit weißer Ausfüllung und schwarzer Umrandung.
Interessant ist, dass jeder Apollofalter eine andere Ringform aufweist, so wie z.B. die Menschen unterschiedliche Fingerabdrücke haben. Die Flügel sind mit Schuppen und teilweise mit weißen Härchen bedeckt. Viele sind der Ansicht, dass der slowenische Alpinist Alojz Knafelc, der die Wanderwegkennzeichnung gestaltet hat, gerade vom Apollofalter inspiriert worden ist. In Kroatien ist der Apollofalter streng geschützt und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Tagfalter, in der Kategorie gefährdet.
Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosynae)
Der Schwarze Apollo sieht dem Apollofalter ähnlich, hat aber keine rot-weißen Flecken auf den Flügeln, die bei ihm teilweise durchsichtig sind. Er ist häufiger als der Apollofalter, und ist vorwiegend auf Höhen von mehr als 1000 Metern zu sehen, und selten in trockenen und heißen Habitaten in Meereshöhe. Er ist in Kroatien streng geschützt und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Arten, in der Kategorie nicht stark gefährdet.
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
Nachtfalter aus der Familien der Schwärmer. Er fliegt vorwiegend tagsüber bis zur Abenddämmerung, und ruht nachts auf Steinen aus. Er fliegt ausgesprochen gut, wendig und hartnäckig. Im Flug saugt er mit seinem langen Saugrüssel den Nektar aus den Blüten, auf die er nie herunter fliegt, sondern fliegt und flattert wie ein Kolibri um sie herum. Bei seinem schnellen Flug von Blüte zu Blüte kann er in 4-5 Minuten mehrere hundert Blüten besuchen, und die Pollen mit seinem Saugrüssel übertragen.
Olivgrüner Hummelschwärmer (Hemaris croatica)
Dieser Hummelschwärmer, der zum ersten Mal in Karlovac beschrieben wurde, lebt in Südosteuropa und einem Teil Südwestasiens. Er ist olivgrün mit langen roten Flügeln. Seine Lebensweise ähnelt der der gewöhnlichen Hummelschwärmer und er lebt vorwiegend auf den zum Süden hin gewendeten Hängen der Gebirgsketten. Der Olivgrüne Hummelschwärmer ist das Symbol des Kroatisches Entomologieverbands.
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Der Schwalbenschwanz ist ein großer Schmetterling mit einen Flügeldurchmesser von bis zu 75 mm. Wegen seiner schönen Streifen und der in einen dunklen kleinen Schwanz mündenden Hinterflügel ist dieser Schmetterling einer der schönsten. Diese Schmetterlingsart lebt auf Wiesen und Steingärten mit Kalksteingrundlage. In Gebirgsgebieten ist er sogar in einer Höhe von mehr als 1500 m anzutreffen. Diese Schmetterlingsart ist streng geschützt.
Segelfalter (Ipchiclides podalirius)
Großer und leicht zu erkennender Tagfalter. Er ähnelt dem Schwalbenschwanz, jedoch sind seine Farben einfacher und auf dem Flügeln hat er dunkle schräg angeordnete Streifen, und der Schwanz an den Hinterflügeln ist länger. Meistens fliegt er umher und besucht Blumen, Sträucher und Tümpel.
Im Park gibt es wegen des Wassermangels relativ wenig Amphibien. Es wurden nur 6 Arten erfasst, und für ihr Überleben sind die Tümpel von maßgebender Bedeutung, von denen es im Park nur wenige gibt, sowie die kleinen Wasserläufe in Štirovača, an denen die Erdkröte (Bufo bufo), der Bergmolch (Mesotriton alpestris), die Gelbbauchunke (Bombina variegata) und der Feuersalamander (Salamandara salamandra) sowie zahlreiche wirbellose Tiere anzutreffen sind, die ihnen als Nahrung dienen.
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Bergmolch (Mesotriton alpestris)
Der Bergmolch bewohnt die feuchten Wälder der Berge und Gebirge und ist häufiger im Wasser und am Wasser als auf dem Land anzutreffen. Die Bergmolche sind besonders während der Paarungszeit sehr interessant, wenn die Männchen ihre Farbe und ihr Aussehen ändern, und versuchen, die Zuneigung der Weibchen durch Tanzen zu gewinnen. Die Männchen haben während der Paarungszeit auf ihrem Rücken und Schwanz einen relativ großen Kamm. Der Bergmolch ist geschützt.
Feuersalamander (Salamandra salamandra)
Der Feuersalamander lebt an feuchten Orten auf dem Land, vermehrt sich aber im Wasser, wo auch die Larven in der ersten Phase ihres Lebens leben. Der Feuersalamander ist vorwiegend abends oder nachts aktiv, aber bei Regen ist er auch tagsüber anzutreffen. Er ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken, Insekten, Spinnen, während sich die Larven von kleinen wirbellosen
Tieren aus dem Wasser ernähren. Erwachsene Feuersalamander haben entlang ihres Körpers Giftdrüsen und das Gift, das sie daraus versprühen, reizt die Augen und den Mund des Angreifers, so dass sie von den meisten Tieren gemieden werden. Dazu trägt auch ihre schwarz-gelbe Farbe bei, die die Raubtiere warnt, dass sie giftig und unverdaulich sind. Die gelben Flecken jedes Tieres sind hinsichtlich ihrer Anordnung, Größe und Form einzigartig. Der Feuersalamander ist geschützt.
Erdkröte (Bufo bufo)
Die Erdkröte ist vorwiegend nachts aktiv, so dass sie zur Abenddämmerung aus ihrem Versteck kommt, in dem sie sich tagsüber aufhält. Diese Verstecke sind vorwiegend unter Steinen, in Steinspalten und in unterirdischen Löchern, in denen sie auch überwintert. Sie ernährt sich von verschiedenen Insekten, Larven, Spinnen, Schnecken und anderen wirbellosen Tieren, die sie mit ihrer
klebrigen Zunge fängt. Zum Schutz vor Raubtieren hat sie an der Hautoberfläche Drüsen, die einen Reizstoff verbreiten, der Auf Grund seines Geschmackes die meisten Raubtiere abweist. Die Erdkröte ist geschützt.
Im Park wurden bisher 16 Reptilienarten verzeichnet, von denen folgende die häufigsten sind: die Blindschleiche (Anguis fragilis), die Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi), die Waldeidechse (Lacerta vivipara) die Zauneidechse (Lacerta agilis) und von den Schlangen die Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus), die Äskulapnatter (Zamenis longissimus), die Leopardnatter (Zamenis situla) und die Europäische Hornotter (Vipera ammodytes). Am Wasser kann man auch die Ringelnatter (Natrix natrix) sehen.
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Kroatische Gebirgseidechse (Iberolacerta horvathi)
Im Gebiet des Parks lebt die endemische Kroatische Gebirgseidechse, eine petrophile Art, die auf Steinen, Felsen und anderen steinigen Grundlagen lebt. Sie ist nur in einem sehr kleinen Gebiet verbreitet, so dass sie noch in den östlichen Alpen und im nördlichen Teil der Dinariden erfasst wurde. Sie ist eine Art, die in hohen Gebirgslagen bis zum oberen Rand der Waldvegetation (bis
etwa 600 m über dem Meeresspiegel) lebt. Auf dem Velebit wurde sie zum ersten Mal von Miroslav Hirtz im Jahr 1908 im Gebiet von Mrkvište und dem Pass Veliki Alan verzeichnet. Sie ist streng geschützt.
Leopardnatter (Zamenis situla)
Die Leopardnatter gehört zu den schönsten ungiftigen Schlangen in Kroatien. Sie lebt auf der Küstenseite des Parks in trockenen, steinigen, und mit Gestrüpp überwucherten Gebieten. Sie ist ziemlich schnell und tagaktiv, manchmal auch in der Dämmerung. Junge Schlangen ernähren sich mit Insekten, und erwachsene mit Nagetieren und kleinen Reptilien. Ihre Beute
bewältigen sie, in dem sie sie drosseln. Wegen ihres bunten Äußeren werden sie oftmals mit Giftschlagen verwechselt, so dass sie aus Angst und Unkenntnis getötet werden. Einst war die Leopardnatter oft zu sehen, und heute wird es immer schwieriger, sie in der Natur anzutreffen. Sie ist streng geschützt und befindet sich auf der Roten Liste der Reptilien in Kroatien, in der Kategorie keine ausreichenden Daten.
Äskulapnatter (Zamenis longissimus)
Diese bis zu etwa 2 m lange ungiftige und schlanke Schlange gehört zu den größten europäischen Schlangen. Die erwachsenen Äskulapnattern können bräunlich, grau-grün, sogar schwarz mit weißen Flecken am Rande der Schuppen sein, vor allem in der Mitte des Körpers. Der Bauch ist gelb oder weißlich. Die Äskulapnatter kann sehr schnell sein und klettert sehr geschickt
auf Bäume und Sträucher. Sie ernährt sich von Mäusen, Feldmäusen, manchmal auch Eichhörnchen, Eidechsen und kleineren Vögeln. Ihre Beute tötet sich durch Erdrosseln. Diese Schlangenart ist mit dem griechischen Gott der Heilkunst Asklepios (lat. Aesculapius) verbunden. Die um den Stab von Äskulap gewundene Schlange ist das Symbol der Heil- und Apothekerkunst. Die Äskulapnatter ist in Kroatien streng geschützt.
Europäische Hornotter (Vipera ammodytes)
Die Hornviper ist die größte europäische Giftschlange. Meistens lebt sie in trockenen und steinigen Gebieten, die mit niedrigen Büschen und Bäumen bewachsen sind, und meidet feuchte Habitate. Zu erkennen ist sie auf Grund ihres relativ kurzen Körpers, ihres ein wenig dreieckigen Kopfes, der dunklen Zick-Zack-Linie auf ihrem Rücken und dem Horn auf der Nase. Die Männchen
sind meistens aschgrau und die Weibchen braun. Ihre Beute, vorwiegend Nagetiere, Vögel und Eidechsen, erkennt sie auf Grund des Geruchs und lauert ihnen meistens auf. Sie jagt vorwiegend nachts, während sie tagsüber zusammengerollt schläft und ihre Nahrung verdaut. Ihre Opfer tötet sie zuerst mit ihrem Gift und verschlingt sie dann. In kälteren Gebieten hält die Hornviper einen Winterschlaf. Die Hornviper ist in Kroatien geschützt.
Im Gebiet des Parks und in seiner unmittelbaren Umgebung leben zahlreiche Vögel. Bisher wurden etwa hundert Arten verzeichnet, von denen 85 regelmäßig oder zeitweise im Park nisten. Mehr als 90 Arten sind geschützt, und dreißig Brutvögelarten sind auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vögel. Einige der interessantesten Vogelarten sind: das Auerhuhn (Tetrao urogallus), der Berglaubsänger (Phyloscopus bonelli), der Mäusebussard (Buteo buteo), der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), der Raufußkauz (Aegolius funerus), der Uhu (Bubo bubo), der Habichtskauz (Strix uralensis), der Ortolan (Emberiza hortulana), der Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), der Dreizehenspecht (Picoides tridactylus), die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus), der Steinadler (Aquila chrysaetos), der Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula), der Wiedehopf (Upupa epops), der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra), der Kolkrabe (Corvus corax), der Turmfalke (Falco tinnunculus), das Haselhuhn (Tetrastes bonasia) und Andere.
Während der in situ Forschungsarbeiten, die unlängst im Gebiet des Nationalparks durchgeführt wurden, wurden wichtige Erkenntnisse bezüglich der gefährdeten Raubvögel gesammelt, die auch in Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und in der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vögel gelistet sind. Das sind der Wespenbussard (Pernis apivorus), der Schlangenadler (Circaetus gallicus), der Zwergadler (Aquila pennata, syn: Hieraaetus pennatus) und der Rötelfalke (Falco naumanni).
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Spechte
Spechte sind in vielen Ökosystemen eine ausgesprochen wichtige Vogelart. Tagsüber springen sie über Stämme auf der Suche nach Nahrung, die sie in der Rinde oder darunter finden. Dabei benutzen sie ihre kurzen und kräftigen Beine und die festen und steifen Schwanzfedern dienen ihnen als Stütze. Um ihr Revier zu kennzeichnen, trommeln sie auf dem Stamm, wofür sie die
Stämme mit guten Klangeigenschaften wählen. Sie nisten und übernachten in Aushöhlungen, die sie mit ihrem festen Schnabel an der Stelle aushöhlen, an der der Stamm wegen Fäulnis weicher geworden ist. Für die Aushöhlung eines Nestes benötigen die Spechte etwa 10 bis 25 Tage. Vorwiegend nisten sie in älteren Stämmen, die bereits faul sind oder sogar in abgestorbenen Stämmen, die noch stehen, was bedeutet, dass sie die wirtschaftlich wertvollen Teile der Stämme nicht beschädigen. Die Aushöhlungen der Spechte sind für das Überleben einer Vielzahl anderer Vogelarten, Säugetiere (insbesondere Fledermäuse) und anderer Tiere, die in ihren alten Aushöhlungen nisten oder sich dort aufhalten, von ausgesprochen großer Bedeutung. Aus diesem Grund gelten die Spechte als maßgebende Art im Ökosystem d.h. als Art, die nicht am zahlreichsten sein muss, aber einen ausgesprochen großen Einfluss auf die Struktur und das Funktionieren des Ökosystems hat. Im Park leben einige Spechtarten: der Dreizehenspecht (Picoides tridactylus), der Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos), der Kleinspecht (Dendrocopos minor), der Buntspecht (Dendrocopos major), der Grauspecht (Picus canus) und der Schwarzspecht (Dryocopus martius). Sie sind streng geschützt und sind auch alle, außer dem Bunt- und dem Schwarzspecht, auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vogelarten.
Auerhuhn (Tetrao urogallus)
Das Auerhuhn ist unser größter Hühnervogel, der in einer Höhe von mehr als 1000 m über dem Meeresspiegel in Bergbuchen-, Fichten- und Kiefernwäldern lebt. Im Winter besteht seine Nahrung hauptsächlich aus Nadeln und Knospen von Buchen, Kiefern und Fichten, und im Sommer aus Samen, Waldfrüchten, Insekten, Raupen und Schnecken. Wegen der gestörten
Ruhe im Habitat ist die Zahl der Auerhühner in den vergangenen Jahrezehnten wesentlich zurückgegangen. Der größte Feind des Auerhuhns ist der Mensch, und von den Raubtieren geht die größte Gefahr von Füchsen, Goldmadern, Wildschweinen, Eulen, Adlern und Mäusebussards aus. Heute ist das Auerhuhn in Kroatien nur noch in den Gebirgsmassiven in Lika, Gorski kotar sowie im nördlichen und mittleren Velebit anzutreffen. Das Gebiet des Nationalparks Nördlicher Velebit ist eines der wenigen Zufluchtsorte dieser seltenen Vögel in unserem Land. Meistens können sie an Waldwegen angetroffen werden, wo sie Steine sammeln, und an Wanderwegen zur Reifezeit der Waldfrüchte, von denen sie sich ernähren. In Kroatien ist das Auerhuhn eine streng geschützte Art und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vogelarten, in der Kategorie gefährdet.
Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra)
Der Fichtenkreuzschnabel verdankt seinen Namen seinem ungewöhnlichen, festen und verbogenen Schnabel, deren Spitzen sich kreuzen. Er bewohnt die Tannen- und Kiefernwälder des Velebit-Gebirges. Seine Hauptnahrung sind die Samen der Nadelbäume, aber er frisst auch Buchen- und Ahornsamen. Während er futtert, hängt er an den Ästen oder hält sich an der Baumrinde
fest. Dabei hält er die Zapfen mit beiden Beinen oder drückt den Zapfen gegen den Ast, dabei steckt er den Schnabel seitlich in den Zapfen, und holt den Samen mit der Zunge heraus. Der Fichtenkreuzschnabel ist eine streng geschützte Art.
Raufußkauz (Aegolius funereus)
Der Raufußkauz lebt vorwiegend in den Tannen-, Kiefern und Buchenwäldern. Er ist nicht gesellig und verbringt seine Zeit meistens allein. Seine Beute sind vorwiegend kleinere Säugetiere, und in geringerem Maße frisst er auch Insekten und einige kleinere Vögel. Seine Beute findet er mit Hilfe seines Gehörs und kann Mäuse auch im Unterholz und Schnee erkennen. Der
Feind dieses Vogels sind der Goldmader, die Waldeule und der Uhu. Der Raufußkauz ist eine streng geschützte Art und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vögel, in der Kategorie sehr gering gefährdet.
Habichtskauz (Strix uralensis)
In den gemischten Buchen- und Kiefernwäldern ist der Habichtskauz die zahlreichste Eulenart. Der Habichtskauz hat einen relativ langen Schwanz, und die Federn sind grau-weiß mit breiten dunkelbraunen Streifen, so dass sie im Flug an einen Habicht erinnern, und daher stammt auch sein Name. Der Habichtskauz nistet in Aushöhlungen und Baumstämmen oder in den Nestern anderer größerer Vögel. Er ist vorwiegend in der Abenddämmerung und im
Morgengrauen aktiv, aber oftmals auch während des Tages. Er ernährt sich vorwiegend von kleinen Nagetieren, jagt aber auch kleinere Vögel und andere Säugetiere. In Kroatien ist der Habichtskauz streng geschützt und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Vogelarten, in der Kategorie sehr gering gefährdet.
Im Rahmen der bisherigen Forschungen wurde festgestellt, dass im Park etwa 40 Säugetierarten leben. Zu den Häufigsten gehören Rehe (Capreolus capreolus), Hirsche (Cervus elaphus), Gämse (Rupicapra rupicapra), Feldhasen (Lepus europaeus), Wildschweine (Sus scrofa) u.A. Von den 11 erfassten Fledermausarten sind das Braune Langohr (Plecotus auritus) und die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) die häufigsten. Es gibt auch viele Spitzmäuse: die Alpenspitzmaus (Sorex alpinus), die Waldspitzmaus (Sorex araneus), die Zwergspitzmaus (Sorex minutus) und der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) sowie Nagetiere: die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis), die Waldmaus (Apodemus sylvaticus), die Schneemaus (Chionomys nivalis), die Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) und der Siebenschläfer (Myoxus glis). Im Park lebt auch die Martino-Schneemaus (Dynaromis bogdanovi) – eine endemische Art des dinaridischen Karstes.
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Bär (Ursus arctos)
Bären sind ausgesprochen große und kräftige Tiere mit einem ausgeprägten Geruchs- und Hörsinn, während ihr Sehsinn wesentlich schwächer ausgeprägt ist. Ihr Gewicht liegt bei 100 bis 150 kg, aber ausnahmsweise können sie auch ein Gewicht von 300 kg erreichen. Obwohl Bären ein für Fleischfresser typisches Verdauungssystem haben, sind sie bei der Nahrung nicht wählerisch
und nehmen jedes Nahrungsangebot, von Obst, Gemüse, Waldpflanzen, Larven, Insekten bis hin zu Aas an. Wilde Abfalldeponien sind für Menschen und Bären besonders gefährlich, da sie Bären anziehen, die durch die Ernährung auf den Deponien langsam ihre angeborene Angst vor den Menschen verlieren, so dass sie bei zufälligen Begegnungen mit Menschen gefährlich werden können. Der Braunbär ist in Kroatien geschützt und außerhalb der geschützten Gebiete können sie auch gejagt werden, während sie auf europäischem Niveau streng geschützt sind.
Wolf (Canis lupus)
In der Vergangenheit bewohnten die Wölfe ganz Kroatien. Noch 1894 war der Wolf in allen kroatischen Gespanschaften präsent, und danach begann er langsam zu verschwinden, und zwar zuerst aus dem kontinentalen Tiefebenen Kroatiens. Wegen der jahrhundertelangen Jagd zog sich der Wolf in die bewaldeten, weit entfernten und unzugänglichen Gebiete zurück. Wölfe
sind Fleischfresser, und ihre Hauptnahrung sind Rehe, Hirsche, Wildschweine und kleinere Säugetiere. Bei den Tieren, die die Wölfe jagen, handelt es sich um alte und schwache, kranke, ausgehungerte Tiere oder um Jungtiere. Dadurch nehmen die Wölfe positiven Einfluss auf die Gesundheit der Population ihrer Beute und tragen zur Stabilität des gesamten Ökosystems bei. In Kroatien bewohnen die Wölfe in der Regel große Waldkomplexe in Berg- und Gebirgsgebieten. Im weiteren Gebiet des nördlichen Velebits gibt es ein Wolfsrudel, dessen Revier auch den Nationalpark Nördlicher Velebit umfasst. Die Hauptgründe für die heutige Gefährdung der Wölfe ist ihre illegale Tötung, die Verkehrswege und der Mangel an natürlichen Habitaten. Wölfe sind streng geschützt und auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Säugetieren, in der Kategorie gering gefährdet.
Luchs (Lynx lynx)
Luchse waren in Kroatien zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Die heutige Population ist das Ergebnis der Wiederansiedlung von Luchsen in Slowenien im Jahr 1973, die sich dann bereits im nächsten Jahr schon auf Kroatien ausweiteten. Heute sind Luchse ständige Bewohner des Gebietes von Gorski kotar und Lika. Luchse sind revierbezogene Tiere und Einzelgänger,
außer während der Paarungszeit. Ihre wichtigste Nahrung sind Rehe, Hirsche, Gämse, Feldhasen und größere Nagetiere. Der Luchs jagt vorrangig die Tiere, die in seinem Revier am zahlreichsten sind und die er an leichtesten fangen kann. Er jagt wie eine Katze, d.h. durch Anschleichen auf der Erde und nicht durch Sprünge von Bäumen, wie für gewöhnlich angenommen wurde. Er kann Tiere fangen, die drei bis viermal größer als er selbst sind, und wenn er sie fängt, dann ernährt er sich davon mehrere Tage lang. Luchse sind die am wenigsten erforschte Raubtierart, vor allem weil es sich um ein ausgesprochen geheimnisvolles Tier handelt, dass nur schwer zu sehen ist. Luchse sind streng geschützt und befinden sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Säugetiere, in der Kategorie gering gefährdet.
Gämse (Rupicapra rupicapra)
Gämse wurden von dreißig Jahren im Velebit-Gebirge wieder angesiedelt und seit damals kann man sie oft auf den Berggipfeln des Parks beobachten. Sie bewohnen die höchsten Berglagen mit Weiden und Steingärten und im Winter steigen sie in niedrigere Bereiche ab. Gämse sind bei der Nahrung nicht wählerisch, so dass sie alle Arten von Bergpflanzen fressen, ebenso wie
Knospen, frische Blätter und junge Baumtriebe. Die Natur hat den Körper der Gämse für das Leben auf anspruchsvollstem Gelände angepasst. Der feste und kräftige Körperbau ermöglicht den Gämsen, dass sie sehr beweglich und elastisch sind und sich graziös bewegen. Mit ihren relativ kurzen und kräftigen Beinen bewegen sie sich sehr geschickt fort. Gämse sind sehr vorsichtig und schüchtern, und wenn sie Gefahr spüren, warnen sie die anderen durch einen „Pfiff“. Sie sind sehr gut organisiert, so dass sie in Herden bestehend aus Weibchen und Jungtieren leben, während die erwachsenen Männchen alleine leben und sich der Herde nur zur Paarungszeit anschließen. In Kroatien sind die Gämse geschützt und befinden sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Säugetieren, in der Kategorie gering gefährdet.
Martino-Schneemaus (Dinaromys bogdanovi)
Dieses Nagetier ist ein lebendes Fossil (es gehört zu einer alten genetischen Linie, und seine nächsten Verwandten sind ausgestorbene Arten) und eine endemische Art des Balkans. Die Martino-Schneemaus lebt im Karst, meistens in höheren Bereichen. Sie vermehrt sich im Verhältnis zu anderen Nagetieren nur sehr langsam – im Verlauf ihres gesamten Lebens bringt sie
nur vier Junge zur Welt. Sie ernährt sich von Gras und anderen Pflanzen und ist sehr wenig erforscht. Die Martino-Schneemaus befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Säugetieren, in der Kategorie keine ausreichenden Daten und ist streng geschützt.
Siebenschläfer (Myoxus glis)
Der Siebenschläfer ähnelt vom Aussehen her dem Eichhörnchen und ist der größte Vertreter der Familie der Bilche. Er ist nachtaktiv, kann aber auch tagsüber gesehen werden. Im Velebit bewohnt er die montanen, litoralen und submontanen Buchenwälder. Er hat kleine Ohren, und große, hervorstehende Augen. Er frisst sehr viel, und seine Hauptnahrung sind Bucheckern, Eicheln,
Haselnüsse und Waldfrüchte, aber auch Insekten, Schnecken und Eier kleiner Vögel. Er bewegt sich sehr geschickt und kann auch über glatte Flächen, Felsen und Wände klettern. Er hat keine Angst vor Menschen, so dass er auch in Häuser, auf Dachböden und in Lagerräume geht, in denen sich Nahrung befindet, vor allem im Herbst, wenn sie Vorräte für ihren Winterschlaf sammeln. Der Winterschlaf dauert fast sieben Monate, von September bis Anfang Mai, abhängend von den Wetterverhältnissen. Während des Winterschlafs verliert er bis zu 50% seines Körpergewichts. Die Hauptfeinde des Siebenschläfers sind der Mader und die Waldeule. Der Siebenschläfer ist eine streng geschützte Art und befindet sich auf der Roten Liste der in Kroatien gefährdeten Säugetiere, in der Kategorie nicht besonders gefährdet.